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Effiziente Technische Dokumentation durch KKS und DCC

Wie ein smartes DMS bei der Umsetzung wichtiger Kennzeichnungssysteme im Anlagenbau unterstützt

Andreas Dangl

Erstellt am 06. September 2023

Effiziente Technische Dokumentation durch KKS und DCC
Inhaltsverzeichnis

Bei der Technischen Dokumentation und insbesondere in der Anlagendokumentation spielen das Kraftwerk-Kennzeichensystem (KKS) und das Dokumentenartenkennzeichen (DCC = document kind classification code) eine entscheidende Rolle. In Energieversorgungsunternehmen trägt das KKS dazu bei, die Effizienz der Technischen Dokumentation zu verbessern, indem es eine einheitliche Methode zur Klassifizierung von Bauteilen bietet. Der DCC wiederum ermöglicht eine effiziente Dokumentenverwaltung, indem technische Dokumente nach Art, Inhalt und Anwendungsbereich kategorisiert werden.

 

Die Bedeutung einer Klassifizierung von technischen Dokumenten

In vielschichtigen technischen Umgebungen wie Kraftwerken oder industriellen Anlagen sind unzählige Systeme, Einrichtungen und Betriebsmittel im Einsatz. Der dafür notwendige Dokumentationsumfang umfasst oftmals mehrere 100.000 Dokumente. Daher ist essenziell, diese Vielzahl von Bauteilen bzw. die dazugehörigen Dokumente einheitlich zu identifizieren und zu klassifizieren. In der Praxis haben sich hier vor allem zwei genormte Regelsysteme durchgesetzt, das Kraftwerk-Kennzeichensystem (KKS) sowie das Dokumentenartenkennzeichen (DCC = document kind classification code).

 

Strukturierte Identifikation und Klassifizierung dank KKS

Das Kraftwerk-Kennzeichensystem (KKS) ist ein Anlagenkennzeichnungssystem, das hauptsächlich von Energieversorgungsunternehmen (Strom- und Wärmeversorgung) eingesetzt wird, um Bauteile eines Kraftwerks eindeutig zu identifizieren und zu klassifizieren. Das Ziel stellt eine einheitliche Kennzeichnung für alle Kraftwerkstypen sowie die dazugehörigen Prozesse dar.

Entwickelt wird das KKS bereits seit Anfang der 1970er-Jahre beim internationalen Interessenverband VGB PowerTech, der an der ständigen Weiterentwicklung und Herausgabe aktueller VGB-Richtlinien arbeitet, die als Reglementierung für das KKS dienen.

 

In der Anlagendokumentation ist der Einsatz eines KKS von hohem Wert:

  • Technische Dokumentation: Eine korrekte und einheitliche Kennzeichnung ermöglicht, dass technische Zeichnungen, Betriebs- und Wartungsanleitungen, Sicherheitsprotokolle und andere Dokumente leichter zugeordnet und verstanden werden.
  • Einheitliche Identifikation: In großen industriellen Anlagen oder Kraftwerken stellt das KKS sicher, dass trotz der Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilen jedes eindeutig und einheitlich identifiziert wird.
  • Klare Kommunikation: Die Verwendung eines standardisierten Kennzeichnungssystems mit einer sprachunabhängigen Codierung vereinfacht die Kommunikation zwischen Abteilungen sowohl unternehmensintern als auch -extern.
  • Instandhaltung und Betrieb: Die schnelle Identifikation von Bauteilen erleichtert die Wartung und den Betrieb, was einen reibungslosen Betrieb der Anlage sicherstellt und Ausfallzeiten minimiert.

 

Das KKS fördert somit nicht nur eine klare Kommunikation und eine bessere Verständlichkeit zwischen verschiedenen Abteilungen, sondern ermöglicht auch eine effiziente Dokumentation und Verwaltung. Dank dieses Systems kann das Betriebspersonal sicherstellen, dass alle Teile einer Anlage einheitlich und eindeutig identifiziert werden, was wiederum den Betrieb, die Wartung und die Erweiterung der Anlage erleichtert.

 

Dokumentenklassifizierung mit dem DCC

Das Dokumentenartenkennzeichen, besser bekannt als „Document Kind Classification Code“ (DCC), ist ein hierarchisches Klassifizierungssystem, das in der Norm EN 61355-1 geregelt ist. Es dient dazu, Dokumente nach Art, Inhalt und Anwendungsbereich zu kategorisieren und erleichtert auf diese Weise das strukturierte Suchen, Verwalten und Referenzieren von Dokumenten in technischen und industriellen Umgebungen.

Durch die genaue Kategorisierung von Dokumenten nach Art und Zweck unterstützt der DCC dabei, eine organisierte und klare Struktur für die Technische Dokumentation eines Projekts zu schaffen, was wiederum die Qualität, Kommunikation und Zusammenarbeit in technischen Projekten verbessert.

 

Aufbau des Dokumentenkennzeichens

Das Kraftwerk-Kennzeichensystem besteht aus einer 15- bis 17-stelligen Buchstaben- und Ziffernkombination mit maximal vier Gliederungsstufen und fest vorgegebenen Datenstellen. Die KKS-Adressierung ist hierarchisch aufgebaut, wobei die oberste Gliederungsstufe die Gesamtanlage bezeichnet. Die darunterliegenden Stufen bestimmen das funktionale Gesamtsystem, das Aggregat sowie letztendlich die dazugehörigen Betriebsmittel.

Ein DCC-System wiederum besteht aus alphanumerischen Codes, die es ermöglichen, Dokumente präzise zu kennzeichnen und somit in ganz spezifische Kategorien einzuteilen. Die Struktur eines DCC-Codes kann je nach Organisation oder Branche variieren, folgt aber in der Regel einem einheitlichen Regelwerk.

Wenn beispielsweise Mitarbeitende eines Dampfkraftwerks eine Pumpe warten möchten, so benötigen sie die Wartungsanleitung zu dieser speziellen Pumpe. Dazu geben sie zunächst die spezifische Buchstaben- und Ziffernkombination in das System ein. Anschließend lässt sich die Wartungsanleitung schnell und einfach mit dem dafür vorgesehenen DCC-Code „DC“ finden.

Dokumentenkennzeichen KKS und DCC

Abbildung: Dieses Dokumentenkennzeichen beschreibt die Wartungsanleitung einer spezifischen Pumpe

 

Effiziente Verwaltung mit einem Dokumentenmanagementsystem

Die Integration von KKS und DCC in ein intelligentes Daten- und Dokumentenmanagementsystem (DMS) wie Approve on Fabasoft PROCECO ermöglicht eine erhebliche Effizienzsteigerung bei großen technischen Projekten wie der Anlagendokumentation.

Ein smartes DMS verwaltet die hierarchischen Strukturen eines entsprechenden Objekts wie ein Kraftwerk digital an einem Ort. Mitarbeitende suchen in der gemeinsamen Datenumgebung einfach nach den entsprechend hinterlegten KKS- oder DCC-Codes, anstatt lange Dateinamen oder Beschreibungen einzugeben. Auf diese Weise gelingt für jeden beliebigen Anwendungsfall eine schnelle und einfache Identifikation der richtigen Dokumente. Änderungen an der Dokumentenklassifizierung werden zudem jederzeit nachvollziehbar dokumentiert, was die Gefahr von Fehlzuordnungen minimiert.

Ein intelligentes Daten- und Dokumentenmanagementsystem stellt demnach sicher, dass sämtliche Projektbeteiligten denselben Informationsstand haben und große Projekte reibungslos und effizient ablaufen.

 

KKS und DCC sorgen für Struktur und Klarheit in industriellen Umgebungen

Kennzeichnungssysteme wie das KKS und der DCC tragen wesentlich zu einer effizienten Technischen Dokumentation bei. Eine derartige Dokumentenklassifizierung bietet eine strukturierte Herangehensweise bezüglich der Identifikation, Klassifizierung und Dokumentation von Anlagenteilen und -dokumenten. Zudem verbessert sie die Qualität und sorgt für eine klare Kommunikation in technischen Umgebungen.

Durch die Integration in ein modernes Daten- und Dokumentenmanagementsystem wird die Effizienz, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit der Dokumentation gesteigert und die Grundlage für reibungslose Prozesse geschaffen. In der Anlagendokumentation unterstützt ein intelligentes DMS bei der Umsetzung von KKS und DCC, indem es die ordnungsgemäße Zuordnung von Dokumenten zu den entsprechenden Anlagenelementen ermöglicht. Auf diese Weise beschleunigt es nicht nur interne Abläufe, sondern sorgt für insgesamt kürzere Laufzeiten bei größeren Industrieprojekten.

 

 

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