Beim Expert:innen-Talk im Ars Electronica Center in Linz diskutierten führende Vertreter:innen aus Industrie und Technologie darüber, wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) Unternehmen helfen können, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Auf dem Podium waren Andreas Dangl, Geschäftsführer Fabasoft Approve GmbH, Alice Godderidge, Aufsichtsrätin LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH, Gertrude Schatzdorfer-Wölfel, geschäftsführende Gesellschafterin Schatzdorfer Gerätebau GmbH & Co KG, sowie Eveline Pupeter, Geschäftsführerin emporia Telecom GmbH & Co. KG. Im Zentrum der Diskussion standen konkrete Anwendungen, strategische Herausforderungen sowie der klare Appell an Führungskräfte und Politik: Die digitale Transformation ist längst keine Option mehr, sondern Pflicht.
Digitalisierung als Führungsaufgabe und Chance zugleich
Alice Godderidge sieht in den Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz zwei entscheidende Hebel, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie wieder zu stärken: „Es geht darum, ein eigenes Verständnis für die Chancen der digitalen Transformation zu entwickeln und die Mitarbeitenden mit auf den Weg zu nehmen.“ Sie betont, dass viele Führungskräfte die Möglichkeiten digitaler Technologien noch zu wenig aus Anwendersicht verstehen und dadurch das Potenzial gegenüber ihren Teams nicht überzeugend vermitteln können.
Auch für Gertrude Schatzdorfer-Wölfel ist die digitale Transformation sowohl Führungsaufgabe als auch wirtschaftliche Notwendigkeit: „Die Menschen nimmt man mit, wenn man die digitale Transformation gut erklärt und wenn man erfahrbar und spürbar macht, dass intelligente Digitalisierung nicht nur eine Notwendigkeit ist, sondern eine Pflicht für alle Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen.“ KI sei nicht als Risiko, sondern als „Gamechanger“ zu sehen. Gleichzeitig fordert sie politische Reformen: „Im Sinne der Steigerung von Produktivität müssen bürokratische Hürden abgebaut werden.“
Prozesse effizienter gestalten dank KI
Andreas Dangl zeigt auf, wie Industriebetriebe mithilfe KI-gestützter Systeme ihre Prozesse effizienter und sicherer gestalten können: „Wir unterstützen Unternehmen dabei, Informationen, insbesondere Dokumente, zu digitalisieren und KI-gestützt zu verwalten, um dann das Wissen, das in diesen Dokumenten ist, auch für Prozesse im Qualitätsmanagement zu nutzen und ohne Medienbrüche zugänglich zu machen.“
Fabasoft Approve setzt dabei auf Software as a Service mit Fokus auf höchster Datensicherheit. Die Cloud-Solution des Unternehmens wird ausschließlich in der DACH-Region gehostet und entspricht strengsten europäischen Datenschutzrichtlinien. „Das heißt, man kann die Leistungen mit minimalen finanziellen Investitionen und ohne großes IT-Projekt auf Basis einer Abogebühr beziehen“, so Dangl weiter. „In dieser Gebühr ist der Support, die Wartung und die Weiterentwicklung der Software inkludiert, also auch die Integration neuer Features.“ Gerade für die Industrielandschaft bietet das einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
„Technik soll den Menschen Nutzen stiften“
Eveline Pupeter veranschaulicht anhand eines konkreten Beispiels, wie sich Digitalisierung alltagstauglich und nutzerorientiert umsetzen lässt. Ihr Unternehmen entwickelt einfach zu bedienende Smartphones und Apps, speziell für ältere Menschen. Ein zentrales Element ist dabei ein KI-gestützter Chatbot, der rund um die Uhr Nutzerfragen beantwortet, darunter auch sehr individuelle Anliegen. „Technik soll den Menschen Nutzen stiften“, argumentiert Frau Pupeter. „Mit intelligenter digitaler Vernetzung gelingt dies besonders gut.“
Digitale Transformation als Pflicht
Der Expert:innen-Talk im AEC machte deutlich, dass die digitale Transformation kein Zukunftsthema mehr ist, sondern längst über die Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen entscheidet. Wer Digitalisierung und KI aktiv nutzt, kann Prozesse effizienter gestalten, Wissen sichern und Mitarbeitende entlasten. Die Diskussionspartner waren sich einig, dass Führungskräfte dazu mehr Mut zur Veränderung brauchen und auch die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen muss. Denn nur wer jetzt handelt, wird auch morgen noch wettbewerbsfähig sein.